EIhr Titel
 

Mädchen in MINT 

Mädchenförderung im MINT-Bereich ist wichtig für mehr Chancengerechtigkeit, aber auch für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Durch mehr Mädchen in MINT-Berufen wächst der Talentepool, der Fachkräftemangel wird abgefedert und Unternehmen bleiben wettbewerbsfähig. Gleichzeitig stärkt Diversität die Innovationskraft: Vielfältige Perspektiven fördern kreative Ideen, bessere Teamdynamik und effektivere Lösungen.

Allerdings sind die Herausforderungen, trotz unterschiedlichster Bemühungen in den letzten Jahren, nach wie vor groß. Mädchen in MINT sehen sich mit Stereotypen und geringerer Selbstwirksamkeit konfrontiert. Fehlen von Vorbildern, Mentoring und ungleicher Ressourcenzugang verschärfen Benachteiligungen. Zudem spielen Lehrkräfte-Vorurteile, mangelnde Relevanz der Inhalte, fehlende oder späte Exposition sowie Überlegungen zu Vereinbarkeit von Familie und Karriere eine zentrale Rolle bei der Fachwahl und dem langfristigen Verbleib im MINT-Bereich.

Für Bildungsakteure bedeutet dies: Lernwege, Vorbilder und Förderangebote so zu gestalten, dass Mädchen frühzeitig teilnehmen, dranbleiben und sich für MINT-Berufe entscheiden. 


Angebote für Schulen in Berlin und bundesweit








Bundesweite Zentrale Anlaufstelle

Komm, mach MINT

"Komm, mach MINT" informiert und begeistert Mädchen und junge Frauen für MINT-Studiengänge und -Berufe. Die Zielgruppe sind junge Frauen an den Schnittstellen zwischen Schule und Studium sowie zwischen Hochschule und Beruf. Ziel der Initiative ist es, das Potential von Frauen für naturwissenschaftlich-technische Berufe angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels zu nutzen.


Online-Fortbildungen




MINT-Campus: Frauen und Mädchen in MINT

  • Faszination MINT – Wie Ihr Frauen und Mädchen für MINT begeistert
  • Aktuelle Zahlen zu Frauen in MINT – Erkenntnisse aus der Forschung
  • Gemeinsam in eine diversere Zukunft – Lernt von Best-practices und vernetzt Euch in der MINT-Welt
  • Auswahl aller Lernangebote zum Thema

Bundesweites Netzwerk


Bündnis für Frauen in MINT-Berufen - MINTvernetzt

Mehr Mädchen und Frauen in MINT! 

Das Bündnis für Frauen in MINT-Berufen ist ein Zusammenschluss von mehr als 380 Organisationen, die gemeinsam dazu beitragen, dass Mädchen und Frauen stärker für Naturwissenschaft, Technik oder Informatik begeistert und für MINT-Berufe gewonnen werden.



Förderung durch den Bund

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat eine Förderlinie "MissionMINT - Frauen gestalten die Zukunft" ins Leben gerufen. Damit unterstützt das BMFTR gezielt junge Frauen in den Übergangsphasen Schule → MINT-Studium und Hochschule → MINT-Beruf. Ziel ist, Mädchen und Frauen für die Chancen des MINT-Bereichs zu begeistern, Vorurteile abzubauen sowie Möglichkeiten zu schaffen, sich auszuprobieren und Selbstwirksamkeit zu erleben.
Der jährliche Aktionstag „Girls’ Day“ von BMFTR und Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) soll zu einer zeitgemäßen und klischeefreien Berufsorientierung für Schülerinnen beitragen.
Um innovativen Frauen mehr Sichtbarkeit zu verleihen, da sie als wesentliche Role Models fungieren können, gibt es die Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“.
Mit der Richtlinie „Vielfalt verbindet“ fördert das BMFTR Projekte, die die Chancengerechtigkeit und Vielfalt in Wissenschaft und Forschung stärken. Ziel ist es, den Austausch und die Vernetzung von Interessensvertretungen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu fördern, um Barrieren abzubauen, marginalisierte Perspektiven sichtbar zu machen und ein inklusives Wissenschaftssystem zu gestalten.
Die Arbeit vom BMFTR initiierten Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen wird seit 2021 im MINT-Aktionsplan durch die Vernetzungsstelle MINTvernetzt fortgeführt.


Wissenschaftliche Ergebnisse 

MINT Herbstreport 2025

Der MINT Herbstreport 2025 belegt, dass Frauen immer noch ein großes Potential für den Fachkräftemangel haben. Der Anteil der Frauen an allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen in MINT-Berufen ist vom vierten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2025 von 13,8 Prozent auf 16,5 Prozent gestiegen. Insgesamt hat die Anzahl der Frauen in MINT-Berufen damit von 875.100 Ende 2012 auf 1.178.800 im ersten Quartal 2025 oder um 34,7 Prozent zugenommen. In Ostdeutschland (ohne Berlin) ist der Frauenanteil zwar mit 16,8 Prozent höher, aber in den letzten Jahren nur von 16,5 Prozent Ende 2012 auf 16,8 Prozent Ende März 2025 gestiegen. Im selben Zeitraum nahm der Frauenanteil in Westdeutschland von 13,2 Prozent auf 16,2 Prozent und in Berlin von 19,3 Prozent auf 22,7 Prozent zu. Hohe Unterschiede treten beim Frauenanteil in regionaler Hinsicht auf. Betrachtet man die Bundesländer, so weist Berlin im ersten Quartal 2025 mit 22,7 Prozent den höchsten Frauenanteil in den MINT-Berufen auf. 

Graphik: MINT-Frauenanteil in Deutschland

MINT-Frauenanteil in Deutschland In Prozent aller MINT-Absolvierenden, Quellen: MINT-Herbstreport 2025 auf Basis des Statistischen Bundesamts










Welche Möglichkeiten beschreibt der MINT Herbstreport, um das Potenzial der Frauen zu heben?

  • Um den Frauenanteil im MINT-Bereich zu erhöhen, sollten Angebote klischeefreier Berufs- und Studienorientierung ausgeweitet werden. MINT-Berufe sollten dabei auch als Zukunftsberufe (zum Beispiel im Rahmen des Klimaschutzes) positioniert werden.
  • Lehrkräfte und Eltern sind für stereotype Erwartungen zu sensibilisieren, um Mädchen frühzeitig in ihrem Selbstvertrauen zu fördern.
  • Frühkindliche und schulische MINT-Angebote, insbesondere im Alter von 10 bis 15 Jahren, sollten Interesse und Selbstkonzept gezielt stärken.
  • Mentoring-Programme und weibliche Role Models sind zentral, um Orientierung, Austausch und Identifikation zu ermöglichen.


MINT-Studie: Breaking Barriers to Unleash STEM Futures by Empowering Girls Through Mentorship in Summer Camps

Mädchen sind in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nach wie vor unterrepräsentiert. Eine Studie von 2025 untersuchte in diesem Zusammenhang MINT-Sommercamps in Spanien. Dort wurden Schülerinnen im Alter von 13 bis 18 Jahren eng in Forschungsprozesse eingebunden und von aktiven Wissenschaftlerinnen als Mentorinnen begleitet. Nach den Sommercams hatten die Mädchen eine deutlich positivere Einstellung gegenüber MINT-Themen, ihrer wahrgenommenen Kompetenz, der Alltagsrelevanz von Wissenschaft sowie der Bedeutung für berufliche Perspektiven.

Als besonders wirksam war eine Kombination aus forschendem Lernen, persönlichem Mentoring und ein unterstützendes Gemeinschaftserlebnis. Zu den Erfolgsfaktoren gehören aber auch weibliche Vorbilder, erlebbare Alltagsnähe und geschütze Räume.